Blut im Urin gilt bei Tumoren des oberen Harntraktes und bei Blasentumoren als frühes Symptom und Warnzeichen. Auch schmerzhaftes Wasserlassen, sogenannte Dysurie und häufiges Wasserlassen, Pollakisurie, sind Symptome.

Um eine sichere Diagnose stellen zu können, wird eine Blasenspiegelung, eine Zystoskopie, durchgeführt. Sollte weiterhin der Verdacht auf einen Blasentumor bestehen, wird eine transurethrale Probenentnahme, also eine Probenentnahme durch die Harnröhre durchgeführt.  Gegebenenfalls schließt man eine Blasentumorentfernung an und das entfernte Gewebe wird von einem Pathologen mikroskopisch untersucht.

Abhängig von der Tumorgröße ist 4-6 Wochen nach dem ersten Eingriff gegebenenfalls eine sogenannte Nachresektion notwendig. Dabei werden aus den Randgebieten und dem ehemaligen Tumorgrund erneut Proben genommen, um eine komplette Entfernung des Tumors sicher zu stellen.
Möglicherweise wird Ihnen die Durchführung einer lokalen Chemotherapie empfohlen. Dabei wird ein Chemotherapeutikum über einen Katheter direkt in die Blase gefüllt. Dies führt nicht zu den gefürchteten Nebenwirkungen einer Chemotherapie, die über die Blutbahn gegeben wird (systemische Chemotherapie) und verhindert trotzdem ein frühzeitiges Wiederauftreten neuer Blasentumore.

Nach der Diagnose eines Blasentumors sind regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen durch Ihren Urologen Pflicht. In Ihrer Blase befindet sich noch Blasenschleimhaut, die das Potenzial hat, erneut bösartige Tumoren zu entwickeln.

Findet der Pathologe in der feingeweblichen Untersuchung einen Blasentumor, der bereits in die Blasenmuskulatur eingebrochen ist (muskelinvasives Urothelkarzinom), ist durch die transurethrale Behandlung keine Heilung mehr zu erreichen – die komplette Blase muss mit dem Ziel der Heilung entfernt werden.

In diesem Fall bevorzugt man die Therapie in Form eines modernen Operationsverfahrens: Man entfernt die Harnblase und erhält dabei die Kontinenz durch die Bildung einer Ersatzblase aus Teilen des Dickdarms. Diese Therapieform kann sowohl bei Männern als auch bei Frauen angewendet werden. In den meisten Fällen bleibt die männliche Potenz in Form einer Erektion erhalten. Dieses Verfahren nennt sich Ileum-Neoblase.
Ebenso werden bei uns Operationsverfahren mit nicht kontinenten Urinableitungen über einen „künstlichen Ausgang“ angeboten, dieses Verfahren heißt Ileum-Conduit.

Ergeben die pathologischen Untersuchungen einen organüberschreitenden Tumor, bzw. das Vorliegen von Lymphknoten- oder Fernmetastasen, können zusätzliche chemotherapeutische Behandlungen durchgeführt werden.