Sollte der Verdacht auf eine bösartige Veränderung der Prostata, also auf ein Prostatakarzinom vorliegen (z. B. erhöhter PSA-Wert, ansteigender PSA-Wert oder tumorverdächtiger Tastbefund), erfolgt bei normaler Blutgerinnung und unter antibiotischem Schutz eine Gewebeprobenentnahme aus der Prostata (Prostatastanzbiopsie). Die Angst, dass durch eine Abtastung der Prostata oder durch eine Stanzbiopsie ein vorhandenes Krebsleiden ausgelöst werden könnte oder ein ruhender Krebs aktiviert werden könnte, ist nicht richtig und durch Studien widerlegt.
Als wesentliche Vorbereitung besteht lediglich die Notwendigkeit der vollständige Darmentleerung und der Einnahme eines Antibiotikums, welche am Tage vor der Biopsie beginnt. Das Antibiotikum wird Ihnen von uns rezeptiert.

Nach Gabe eines Antibiotikums und nach lokaler Betäubung werden die Gewebeproben mit Hilfe einer feinen Nadel nahezu schmerzfrei entnommen, die gewöhnlich über den Enddarm in die Prostata vorgeführt wird. Üblicherweise wird heute eine Ultraschallsonde zur gezielten Entnahme einer Gewebeprobe unter Sicht verwendet. Das gewonnene Gewebe wird durch den Pathologen begutachtet und auf bösartige Zellen hin untersucht. Das Ergebnis liegt gewöhnlich innerhalb von einer Woche vor.

Da der Prostatakrebs an mehreren Stellen in der Prostata gleichzeitig wachsen und auf viele kleinere Knoten verteilt sein kann, besteht die Möglichkeit, dass diese kleinen „Krebsnester“ mit der Nadel verfehlt werden. Es ist daher manchmal erforderlich, die Gewebeprobenentnahme nach einer Latenzzeit zu wiederholen.

Der Eingriff erfolgt ambulant und dauert ca. zehn Minuten.