Bösartige Hodentumore können sich bereits während der Pubertät entwickeln und sind wie alle Krebserkrankungen unbehandelt in den Tod führende Erkrankungen.

Auffällig werden Hodentumore durch eine schmerzlose Vergrößerung des Hodens oder eine tastbare Verhärtung im Bereich des Hodens. Sollte Ihnen eine derartige Veränderung auffallen, wäre eine schnelle Vorstellung bei dem niedergelassenen urologischen Kollegen dringstens zu empfehlen.
Neben einer Tastuntersuchung wird die Ultraschalluntersuchung des Hodens durchgeführt, ebenso wird Blut zur Untersuchung auf Hodentumor-spezifische Tumormarker (alpha-Fetoprotein – AFP, Humam Choriongonadotropin – HCG, plazentare alkalische Phosphatase – PLAP und die Laktatdehydrogenase – LDH) entnommen.

Ergibt sich nur der geringste Verdacht auf das Vorliegen eines Hodentumors, so muss die operative Freilegung des Hodens über einen Leistenschnitt erfolgen. Während der Operation wird Hodengewebe aus dem verdächtigen Areal entnommen und zur sogenannten Schnellschnittuntersuchung (SS) an den Pathologen gegeben. Zeigen sich hierbei tumorspezifische Veränderungen, wird der Hoden zusammen mit dem Samenstrang entfernt und aus dem gegenseitigen Hoden eine Gewebeprobe zum Ausschluss vorliegender Tumorvorstufen entnommen. In den Tagen nach der OP werden zusätzliche Untersuchungen zur Stadiumsbestimmung (Ausbreitungsdiagnostik/Staging) durchgeführt.

In Abhängigkeit vom Ergebnis dieser Untersuchungen und dem endgültigen Befund der feingeweblichen Untersuchung, muss dann das weitere Vorgehen besprochen werden. Dies kann abhängig vom gefundenen Tumortyp von einem abwartenden Verhalten mit engmaschigen Tumornachsorgeuntersuchungen, über eine einfache Chemotherapie oder Bestrahlung, bis hin zur Durchführung einer komplexen Chemotherapie oder weitere operative Maßnahmen reichen.