Die Peyronie-Krankheit wird durch wiederholte Penisverletzungen verursacht, typischerweise während des Geschlechtsverkehrs oder körperlicher Aktivität. Penisse variieren in Form und Größe, deshalb gibt eine gekrümmte Erektion nicht unbedingt Anlass zur Sorge. Bei der Peyronie-Krankheit ist die Biegung signifikant und kann zusammen mit Schmerzen auftreten oder sogar die sexuelle Funktion beeinträchtigen.

Haben Sie bemerkt, dass Ihr Penis eingerückt und gekrümmt aussieht? Scheint es, als würde er im aufrechten Zustand nicht mehr seine volle Länge erreichen? Haben Sie oft schmerzhafte Erektionen? Dies sind einige der häufigsten Anzeichen einer Erkrankung namens Peyronie-Krankheit.

Was ist die Peyronie-Krankheit?

Die Peyronie-Krankheit tritt am häufigsten bei Männern über 50 auf. Hierbei gibt es verschiedene Symptome, die als Warnzeichen gelten können. Männer können beispielsweise einen Knoten oder eine harte Stelle in ihrem Penis bemerken, wenn er nicht aufgerichtet ist. Diese Knoten sind dann aus faserigem Narbengewebe, das man auch Plaque nennt. Der Penis kann auch eingerückt, gekrümmt oder geschrumpft erscheinen. Während einer Erektion kann es sein, dass der Penis nicht mehr seine volle Länge erreicht. Männer mit Morbus Peyronie haben außerdem oft schmerzhafte Erektionen.

Was verursacht die Peyronie-Krankheit?

Der Penis enthält zwei erektile Stäbchen. Aufgrund eines Traumas oder einer Infektion können Narbengewebe und Entzündungen in den Stäbchen auftreten.

Wenn dies geschieht, kommt es zu einer Verhärtung des Gewebes durch Plaques, einer Verengung des Penis und manchmal zu einer erektilen Dysfunktion. Obwohl die Krankheit recht häufig auftritt, ignorieren viele Männer sie und begeben sich nicht in Behandlung, bis sich die Symptome verschlechtert haben.

Die Peyronie-Krankheit wird normalerweise durch eine leichte Verletzung des Penis verursacht, entweder durch heftigen Geschlechtsverkehr, Sport oder andere Unfälle. Es ist ein Ergebnis der Art und Weise, wie der Körper Wunden heilt.

Wie finde ich heraus, ob ich an der Peyronie-Krankheit leide?

Ihr Arzt kann möglicherweise durch eine körperliche Untersuchung feststellen, ob Sie an Morbus Peyronie leiden. Während der Untersuchung prüft dieser, ob Plaque verhärtet ist, um festzustellen, ob der Penis steif ist oder nicht.

Eine weitere Untersuchung umfasst das Injizieren eines Arzneimittels in den Penis, um ihn steif zu machen und das Fotografieren, um ihn zu untersuchen. Die Plaques bilden sich meist auf der Oberseite des Penis und können dazu führen, dass sich der Penis nach oben biegt, wenn er sich versteift.

Wenn sich Plaques auf der Unterseite des Penis bilden, biegt er sich nach unten oder zur Seite.

Penisverkrümmung – Induratio penis plastica (IPP)


Als Induratio penis plastica, kurz IPP, bezeichnet man die flächenhafte, vor allem am Penisrücken vorliegende Vermehrung von Bindegewebe (Plaque), Collagen und elastischen Fasern, mit einer zunehmenden Verhärtung des Penisschaftes. Die Plaques der IPP liegen meist auf der konkaven Seite der Verkrümmung. Die Plaquebildung führt zu einer Verkürzung und Verkrümmung des Penis.

Die IPP ist eine zweiphasige Erkrankung. Zunächst besteht die aktive Phase mit schmerzhafter Erektion und zunehmender Verkrümmung (Deviation) des Penis, gefolgt von stabiler Phase mit stabiler Deviation und fehlenden Schmerzen. Eine spontane Besserung der Schmerzen erfolgt meist innerhalb von 6 Monaten. Zudem zeigt sich eine zunehmende erektile Dysfunktion bei fortschreitender Erkrankung. Bei bis zu 15% aller Patienten ist eine spontane Rückbildung der Erkrankung möglich, bei 40 % bleibt die Erkrankung stabil. Folgende Faktoren machen eine spontane Rückbildung unwahrscheinlich: Deviation über 45 Grad, Krankheitsverlauf über 2 Jahre, Plaque-Kalzifizierung oder bekannter Morbus Dupuytren. 

Therapie der IPP

In der akuten, schmerzhaften, entzündlichen Phase sollte eine konservative Therapie erfolgen. Bei chronischen Schmerzen sollte eine Therapie mittels NSAR (nicht-steriodalen Antirheumatika) wie Ibuprofen erfolgen. Bei sehr starken Schmerzen wäre eine extrakorporale Stoßwellentherapie indiziert. Zudem sollten PDE-5-Hemmer bei einer begleitenden erektilen Dysfunktion verabreicht werden. Außerdem kann ein Therapieversucht mit Kaliumparaaminobenzoat (Potaba) erfolgen, das bei einer Langzeitanwendung (>6 Monate) das Fortschreiten der Erkrankung verhindern soll.

Eine operative Therapie sollte erst dann erfolgen, wenn die Erkrankung mindestens 12 Monate besteht und ein progressions- und schmerzfreies Intervall von mindestens 6 Monaten vorliegt (stabile Phase). Nach Ausschöpfung aller konservativen Möglichkeiten ist dann je nach Ausmaß der Verkrümmung und erektilen Funktion eine operative Therapie indiziert. Bei geringer Verkrümmung und erhaltener Erektionsfähigkeit eignet sich die Nesbit-Operation oder die Plikationstechnik. Bei starker Deviation und Erektionsfähigkeit ist die Plaqueexzision und Grafting zu empfehlen. Bei fehlender Erektion trotz SKAT-Therapie sollte eine Penisprothese implantiert werden.